Hawaii
Hier wächst der beliebte Kona-Kaffee
Ein wichtiges Exportprodukt
In Bezug auf Kaffee genießt Hawaii einen Sonderstatus: der 50. Bundesstaat der USA ist nämlich das einzige Anbauland einer westlichen Industrienation. Dadurch bieten sich, sowohl wirtschaftlich als auch in Sachen Marketing, deutlich bessere Möglichkeiten. Neben Bananen ist Kaffee das wichtigste Exportprodukt der Inselkette.
Häuptling Boko, Brasilien und die Kaffeesetzlinge
Der erste Versuch, Kaffee zu kultivieren, wurde auf Hawaii bereits im Jahr 1817 unternommen – leider ohne Erfolg. Der stellte sich jedoch acht Jahre später ein: seine Rückreise aus Europa führte Häuptling Boko, den Gouverneur von Oahu, durch Brasilien. Von dort brachte er Coffea-Pflanzen mit, die sich auf Hawaii sofort heimisch fühlten. Bereits nach kurzer Zeit wurde auf allen Inseln Kaffee angebaut.
Auf Hawaii wird überwiegend Arabica in den Varietäten Catuai, Caturra und Typica kultiviert. Das Klima und die Bodenbeschaffenheit wirken sich äußerst positiv auf die Qualität der Bohnen aus: die Vulkanerde ist besonders fruchtbar und nährstoffreich, das Klima optimal. Zudem ziehen Nachmittags Vektorwolken vom Ozean her auf, die den schattenliebenden Kaffee vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen.
Bedroht wird der Kaffeesektor auf Hawaii jedoch von einem Schädling: der sogenannte Kaffeebohrer treibt hier seit einiger Zeit sein Unwesen.
Kona-Kaffee
Kona ist ein weltweit bekanntes Anbaugebiet auf Hawaii und befindet sich auf der Hauptinsel. Die sogenannten Kona-Bohnen sind nicht nur glänzender und formschöner als der Durchschnitt, sondern gelten unter Kaffeekennern auch als eine besondere Spezialität. Durch die geringe Größe der Anbaufläche (nur etwa 100 Quadratkilometer) ist die Produktion stark eingeschränkt. Die Arbeits- sowie Herstellungskosten sind somit hoch. Dank der nährstoffreichen Vulkanerde ist das Anbaugebiet jedoch auch das weltweit ertragreichste.
Auf jeder Mischung, die die Kona-Bohnen enthält, muss angegeben sein, wie hoch deren Anteil ist. Das ist inzwischen per Gesetz geregelt – denn allein in den USA wird mehr reiner Kona-Kaffee zum Verkauf angeboten, als auf Hawaii überhaupt geerntet wird...
Von Zimt bis Schokolade
Geschmacklich überzeugt Kaffee aus Hawaii durch einen facettenreichen Geschmack, der feine Noten von Zimt, Nuss und Vollmilchschokolade aufweist. Er ist äußerst harmonisch und verfügt über eine zurückhaltende Säurestruktur sowie einen mittleren Körper.
Kaffee kompakt – Hawaii
Kaffeetyp: Arabica
Hauptblüte: Februar bis Juni
Haupternte: September bis Januar
Verschiffung: Dezember bis April
Häfen: Kawaihae, Honolulu
Erntevolumen 2012: 43.181 Säcke (à 60 kg)
Hauptabnehmer:
USA, Japan, Kanada, Europa
Die Klassifikation des Kaffees erfolgt nach Defekten und Siebgröße.
Ernteprozess: gepflückt wird von Hand
Aufbereitung: Nassaufbereitung, Trockenaufbereitung
Fermentation: 8 bis 24 Stunden
Trocknung: sonnengetrocknet
Sortierung: von Hand und mechanisch