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Brasilien

Größter Kaffeeproduzent der Welt

Kaffeezentrale_Kaffeeanbau_Brasilien_RZVier Milliarden Kaffeebäume

Brasilien ist nicht nur das größte und bevölkerungsreichste Land Südamerikas, sondern auch der fünftgrößte Staat überhaupt. Weltweit gibt es etwa 15 Milliarden Kaffeepflanzen – ganze vier Milliarden davon entfallen auf Brasilien. Daher ist es wenig verwunderlich, dass das Land seit mehr als 150 Jahren der größte Kaffeeproduzent der Erde ist.

Liebe geht durch den Magen

Achtung, jetzt wird’s romantisch: hinter der Geschichte des brasilianischen Kaffees steckt nämlich eine kleine Liebelei. Die Comtess d'Orviliers, eigentlich die Frau des Gouverneurs von Französisch-Guiana, beschenkte ihren Bewunderer, Sergeant Major Francisco de Melo Palheta, mit Kaffeebohnen. Nachdem der Major seinen ersten Kaffee getrunken hatte, war er so fasziniert von dem neuartigen Getränk, dass er seine eigentliche Mission vorzeitig beendete, in sein Heimatland Brasilien zurückkehrte und dort mit dem Kaffeeanbau begann.

Kaffeeanbau: viel Abwechslung, hoher Inlandsverbrauch

Coffea-Pflanzen werden in 17 der 26 brasilianischen Staaten angebaut. Im größten Land Südamerikas gedeihen sowohl Arabicas als auch Robustas vieler unterschiedlicher Varietäten. Je nach Bundesstaat, in dem die Anbaugebiete liegen, können sich selbst Bohnen gleicher Sorte geschmacklich sehr voneinander unterscheiden. Die vier Staaten Sao Paulo, Espirito San, Paraná und Minas Gerais stellen 98 % des kompletten Ertrags, wobei 50 % allein auf Paraná entfallen. Neben großen Mengen an Bohnen in Durchschnittsqualität, wie sie in jedem Supermarkt zu finden sind, produziert Brasilien auch einige Raritäten. Diese schaffen es aber oft gar nicht bis nach Europa: Brasilien hat einen so hohen Inlandsverbrauch, dass die hochwertigen Sorten meist selbst konsumiert werden.

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Brasilianischer Kaffee: vielseitig im Geschmack

Geschmacklich zeigt sich der brasilianische Kaffee sehr vielseitig. Je nach Anbaugebiet lassen sich größere geschmackliche Unterschiede feststellen. Im südöstlichen Teil des Landes werden beispielsweise vor allem alte, vor einigen Jahren wiederentdeckte Bourbon-Varietäten angebaut, die mild, zugleich aber auch angenehm würzig im Geschmack sind. Die Bohnen der unweit der Küste angebauten Kaffeesträucher zeichnen sind hingegen durch feine Noten von Meerwasser aus.
Insgesamt überzeugt Kaffee aus Brasilien durch seine Milde und ein samtiges Mundgefühl. Säure enthält er kaum. Bei den Brasilianern selber ist der Rio, ein Kaffee mit leicht medizinischer Note, besonders beliebt.

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Kaffee aus Brasilien

Kaffee kompakt – Brasilien

Kaffeetyp: Arabica und Robusta

Hauptblüte: August bis September
Nachblüte: Oktober bis November

Obwohl die wichtigste Blütezeit zwischen August und September liegt, kann es auch eine zweite Blüte zwischen Oktober und November geben. Dies ist der Fall, wenn der Kaffee vor der Blütezeit großer Trockenheit ausgesetzt ist.

Haupternte: Mai bis November

Die Ernte des Conillon-Robusta beginnt etwa einen Monat früher und endet ebenfalls einen Monat früher als die Arabica-Ernte.

Verschiffung:
September bis Mai
Häfen:
Santos (53 %), Vitoria (30 %), Rio de Janeiro (15 %), Paranagua (1 %), Salvador (1 %)

Erntevolumen 2018/2019:
62,9 Mio. Säcke (à 60 kg)

Anteil an der weltweiten Rohkaffeeproduktion 2018/2019: 36,8 %

Hauptabnehmer:
1. USA
2. Deutschland
3. Italien

Die Klassifikation des Kaffees erfolgt nach Defekten, Anbauregion, Siebgröße, Geschmack, Farbe, Röstungsgrad und Verarbeitung.

Ernteprozess: gepflückt wird von Hand sowie maschinell
Aufbereitung: überwiegend trocken
Fermentation: nur bei Nassaufbereitung
Trocknung: überwiegend in mechanischen Trocknern oder in der Sonne
Sortierung: mechanisch und elektronisch