Macchinetta Napoletana
Die Macchinetta Napoletana, auch Caffettiera Napoletana genannt, ist eine drehbare Kanne, mit der auf dem Herd Kaffee zubereitet werden kann. Für Neulinge irritierend: anfangs steht die Kanne erst einmal auf dem Kopf – das ist aber völlig richtig so.
Kaffeezubereitung mit der Macchinetta Napoletana
- Der ideale Mahlgrad für die Zubereitungsart liegt zwischen den Mahlgraden für Herdkanne und Filter. Gerechnet werden 5-6 g gemahlener Kaffee pro Tasse.
- Kaltes Wasser in den Becher geben und den mittleren Filtereinsatz mit Kaffee befüllen. Die Kanne kopfüber aufschrauben.
- Das Wasser zum Kochen bringen, dann sofort vom Herd nehmen und umdrehen, sodass das kochende Wasser durch den Kaffee in die Kanne laufen kann.
Vorteile und Nachteile der Zubereitungsart
Wie jede Art der Kaffeezubereitung hat auch die Macchinetta Napoletana ihre Vor- und Nachteile. Positiv: das Gerät ist klein, platzsparend, langlebig und, mit etwas Übung, unkompliziert in der Handhabung. Zudem wird keine weitere Kanne zum Servieren benötigt.
Nachteilig ist die Verbrennungsgefahr, die vor allem bei Unaufmerksamkeit besteht. Auch kann, je nach dem Verhältnis von Mahlgrad und Siebgröße, Kaffeesatz in die Kanne und somit später in die Tasse gelangen.
Wie schmeckt der Kaffee aus der Macchinetta Napoletana?
Bei der Macchinetta Napoletana bieten sich über den Mahlgrad, die Kaffeemenge und die Temperatur gleich drei „Stellschrauben“ an denen man drehen kann. Somit lässt sich auch keine allgemeingültige Aussage über den Geschmack des Kaffees aus der Drehkanne treffen – er kann sowohl aromatischer, als auch milder ausfallen.
Eine Variation: die 'Russische Eikanne'
Mit derselben Methode wie die Macchinetta Napoletana arbeitet auch eine als 'Russische Eikanne' oder 'Potsdamer Boiler' bezeichnete Apparatur, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Hier hängt die Kanne an einem Bügel und wird über einem Spirituskocher erwärmt.
Von Frankreich nach Italien: die Geschichte der Drehkanne
Die erste Drehkanne wurde aller Wahrscheinlichkeit nach in Frankreich gebaut. Ein Zinnschmied namens Morize soll sie dort 1819 erfunden haben. Im Jahr 1979, über ein Jahrhundert später, entwarf Riccardo Dalisi, ein italienischer Designer und Architekt, die erst Caffettiera Napoletana für Alessi.
Die drehbare Kanne verbreitete sich schnell im ganzen Land und wird auch heute noch von vielen Italienern, insbesondere Neapolitanern, genutzt. Gegen den beliebten Herdkocher, der etwa zeitgleich auf den Markt kam, konnte sich die Macchinetta jedoch nicht durchsetzen.