Handelsstufen beim Rohkaffee
Davon gibt es mehr, als man sich auf Anhieb vorstellt
Größe gleich Wertschöpfung
Kaffee durchläuft angefangen von der Kirsche am Baum bis in die Tasse viele Verarbeitungs- und Handelsstufen. Je nach Aufbereitungsart (nass oder trocken) gibt es schon in den Erzeugerländern viele Beteiligte: Kaffeebauern, kleine und große Kooperativen, Aufbereiter, Händler, Makler und Exporteure. Kleine Kaffeebauern sind allein mit dem Anbau und der Ernte beschäftigt. Erst ab einer gewissen Größe lohnt sich die Investition in Maschinen, die weitere Verarbeitungsschritte ermöglichen. Sehr große Plantagen übernehmen alles vom Anbau bis zum Export und sichern sich so einen größeren Teil an der Wertschöpfungskette.
Vermarktung
In den Zeiten staatlich kontrollierter Vermarktung gab es sehr viele dieser großen Plantagen. Staatlich kontrollierte Exporteure - manchmal gab es auch nur einen - setzten den Preis fest und bezahlten die Produzenten unabhängig von der Qualität nach den durchschnittlichen Erlösen. Staatliche Institutionen gaben außerdem die Vertriebsmargen jeder Handelsstufe vor.
Nachdem in den 1990er Jahren in den meisten Anbauländern der Handel liberalisiert wurde, übernehmen immer mehr kleinbäuerliche Strukturen die Vorherrschaft. Die Vermarktungswege werden dadurch zwar länger, arbeiten aber trotzdem effizienter als die staatlichen Institutionen früherer Tage.
Bildnachweis für diesen Artikel: HAW Hamburg