Haiti
Einstiger Star des Kaffeesektors
Haiti und der Kaffee
Der Inselstaat Haiti ist auf dem westlichen Drittel der Insel Hispaniola gelegen. Den überwiegenden Teil nimmt die Dominikanische Republik ein. Der Name Haiti kommt von den Taino, den Ureinwohnern der Karibikinsel, und bedeutet 'bergisches Land'. Kaffee wird hier bereits seit 1725 angebaut.
Haiti war einmal sehr erfolgreich im Kaffeesektor: früher entfiel die Hälfte der weltweiten Produktion auf den Staat. Nach politischen Umwälzungen und Naturkatastrophen ist die Zahl der Anbaugebiete heute jedoch stark zurückgegangen.
Natürlicher Kaffeeanbau ohne Chemie
Kaffee wird in Haiti überwiegend in den bergischen Regionen (in etwa 500 Meter Höhe) angebaut. Kultiviert wird ausschließlich Arabica, insbesondere die Varietäten Typica, Caturra und Bourbon. Haitianische Kaffeebauern sind oft sehr arm. Künstliche Dünge- oder Schädlingsbekämpfungsmittel können sie sich meist nicht leisten – so ist Kaffee aus Haiti oftmals ein Bio-Produkt – wenn auch aus der Not heraus.
Ein Bonus für die finanziell in der Regel schlecht aufgestellten Kaffeeproduzenten ist das Klima: da es auf Haiti viel und stark regnet, muss nicht in teure Bewässerungsanlagen investiert werden.
Haitianischer Kaffee – süß und aromatisch
Die besonderen geografischen und klimatischen Gegebenheiten des Landen tragen maßgeblich zur Qualität der haitianischen Bohnen bei. Durch die hohe Niederschlagsrate sowie den Verzicht auf Chemikalien bildet der Kaffee einen besonders milden, süßen Geschmack aus. Er verfügt über eine dezente Säure, ist aber dennoch äußerst magenfreundlich. Kaffee wird in Haiti überwiegend trocken aufbereitet. Durch diese Methode bilden sich nussige und fruchtig Nuancen heraus. Bei der Nassaufbereitung entsteht hingegen ein leichtes Zitronenaroma und die natürlich Süße der Bohnen tritt noch weiter in den Vordergrund.
Übrigens: auch die Haitianer lieben Kaffee – der Inlandsverbrauch ist hier besonders hoch.
Kaffee kompakt – Haiti
Kaffeetyp: Arabica
Hauptblüte: Januar bis März
Haupternte: August bis März
Verschiffung: Oktober bis August
Häfen: Port-au Prince, Cap Haïtien
Erntevolumen 2018/2019: 347.000 Säcke (à 60 kg)
Anteil an der weltweiten Rohkaffeeproduktion 2018/2019: 0,2 %
Hauptabnehmer:
Belgien, Italien, Frankreich
Die Klassifikation des Kaffees erfolgt nach Siebgröße.
Ernteprozess: gepflückt wird ausschließlich von Hand
Aufbereitung: Trockenaufbereitung (90 %), Nassaufbereitung (10 %)
Fermentation: nur bei Nassaufbereitung
Trocknung: überwiegend in der Sonne, teils künstlich
Sortierung: maschinell und von Hand