Guatemala
Kaffees mit würzig-rauchiger Note
Große Bedeutung für die Wirtschaft
Der Kaffee kam spätestens um das Jahr 1750 mit den Jesuiten nach Guatemala. Es ist jedoch möglich, dass die Bohnen hier bereits einige Jahre zuvor kultiviert wurden. Obwohl das Land während des Bürgerkrieges viel Zerstörung durchleiden musste, blieben zahlreiche Anbaugebiete unversehrt.
Die Agrarwirtschaft ist neben der Textilindustrie und der Tourismusbranche der wichtigste Wirtschaftssektor für Guatemala. Innerhalb der Landwirtschaft fällt wiederum dem Kaffee die bedeutendste Rolle zu. Vor den politischen Unruhen zählten die Bohnen aus Guatemala zu den hochwertigsten weltweit. Da sich die politische Lage des Landes inzwischen wieder stabilisiert hat, versucht man, hier an die alten Erfolge anzuknüpfen.
Hauptsächlich Arabica
Gut 270.000 Hektar werden in Guatemala für den Kaffeeanbau genutzt. Kultiviert wird überwiegend Arabica, insbesondere die Varietäten Bourbon und Caturra. Im Südwesten des Landes gedeiht in geringerer Höhenlage auch ein kleinerer Anteil Robusta. Die teils noch aktiven Vulkane sorgen für fruchtbare, nährstoffreiche Böden. Das Land verfügt über eine Vielzahl von unterschiedlichen Klimazonen. Kaffee wächst hier überall – von den Bergen bis hin zu den Tiefebenen. So ergeben sich zum Teil große geschmackliche Unterschiede.
Vielseitige Bohnen mit rauchiger Note
Je nach Anbaugebiet überzeugen manche Bohnen durch eine natürliche Süße und feine Noten von Schokolade und Karamell, andere wecken hingegen Gedanken an Blumen und Zitrusfrüchte. Insgesamt überzeugt der Kaffee aus Guatemala durch seinen gut strukturierten Körper und eine zurückhaltende Säure. Ein angenehm würzig-rauchiges Aroma findet sich bei allen Bohnen aus Guatemala. Dem Kaffee aus dem zentralamerikanischen Land gelingt es so, kräftig im Geschmack aber dennoch mild zu sein.
Kaffee kompakt – Guatemala
Kaffeetyp: hauptsächlich Arabica, kleine Mengen Robusta
Hauptblüte: Mai bis Juli
Haupternte: August bis April
Verschiffung: November bis Juni
Häfen: Santo Tomas de Castilla (Atlantik, 85 %), Acajutla (Pazifik, 15 %)
Erntevolumen 2018/2019: 4 Mio. Säcke (à 60 kg)
Anteil an der weltweiten Rohkaffeeproduktion 2018/2019: 2,3 %
Hauptabnehmer:
1. USA
2. Deutschland
3. Japan, Belgien
Die Klassifikation des Kaffees erfolgt nach Defekten, Regionen, Anbauhöhe und Siebgröße.
Ernteprozess: gepflückt wird hauptsächlich von Hand
Aufbereitung: Nassaufbereitung (wet milled)
Fermentation: bis zu 36 Stunden
Trocknung: in der Sonne oder im Trommeltrockner
Sortierung: von Hand und elektronisch