Die Kaffeepflanze Coffea
Die Diva unter den Nutzpflanzen
Klassifizierung
Die Kaffeepflanze Coffea gehört zur Familie der Rubiaceae (Rötegewächse). Von den zahllosen Untersorten der Coffeapflanzen haben nur zwei Sorten eine nennenswerte wirtschaftliche Bedeutung erlangt - Coffea arabica und Coffea canephora. Im allgemeinen Sprachgebrauch auch bekannt als Arabica- und Robustabohnen. Weitere Einzelheiten zu diesen beiden Kaffeesorten finden Sie im Kapitel Arabica und Robusta.
Wohl wegen Ihrer Blüte tauchte die Pflanzengattung Coffea ursprünglich unter dem Namen Jasminum arabicanum das erste Mal in botanischen Bestimmungsbüchern auf. Erst in den 1940er Jahren setzte sich die heute gebräuchliche Einteilung der Coffea Arten nach Chevalier durch. Durch die Entdeckung vieler neuer Arten in Madagaskar und Ostafrika ist eigentlich eine Überarbeitung notwendig geworden, die aber noch auf sich warten lässt.
Wuchs der Kaffeepflanze
Der Wuchs der Kaffeepflanze ist strauchartig. Aus mehreren Stämmen wachsen größere Äste und aus diesen wiederum kleinere Zweige. Nur die kleinen Zweige können nachwachsen. Unbeschnittene Pflanzen können 8 – 10 m hoch werden. Kultiviert werden die Sträucher aber auf eine Höhe von 2 bis 2,5 m beschnitten, um Pflege und Ernte leichter zu gestalten.
Die Blätter wachsen paarig und sind oval bis lanzenfömig. Ihre Farbe ist ein kräftiges, sattes Dunkelgrün mit glänzender Oberfläche und matter Unterseite. Die Blüten erreichen einen Durchmesser von zwei Zentimetern. Das helle Weiß bildet dabei einen sehr schönen Kontrast zur Blattfarbe. Leider ist das Schauspiel nach wenigen Tagen vorbei, in denen der intensive Duft zahlreichen Insekten paradiesischen Nektar verspricht.
Nach der Befruchtung wächst aus dem dem Fruchtknoten der Blüte die Kaffeekirsche. Das Fruchtfleisch ist zwar leicht süsslich, wird aber nicht verzehrt. Die Farbe der Frucht ist anfänglich grün, wird dann intensiv gelb, bevor nach 6 – 7 Monaten ein kräftiges Rot den vollen Reifezustand anzeigt.
Die Lebensdauer einer Pflanze beträgt etwa 50 Jahre. Die Nutzungsdauer ist aber einiges kürzer, da die Pflanzen erst nach vier Jahren die ersten Früchte tragen und der Ernteertrag schon nach etwa 25 Jahren langsam abnimmt.
Die Blüte der Kaffeepflanze
Die Blüten der Kaffeepflanze sind strahlend weiß. Die prachtvoll anzuschauenden, sternförmig wachsenden Blüten verströmen dabei einen intensiven, betörenden Duft - fast wie Parfum.
Leider ist das Naturschauspiel nur von kurzer Dauer, da sie innerhalb von wenigen Tagen verblühen. Zudem öffnen sich die Blüten bevorzugt während der Nachtstunden.
Nach der Befruchtung wächst aus dem dem Fruchtknoten der Blüte die Kaffeekirsche. Das Fruchtfleisch ist zwar leicht süsslich, wird aber nicht verzehrt. Die Farbe der Frucht ist anfänglich grün, wird dann intensiv gelb, bevor ein kräftiges Rot den vollen Reifenzustand anzeigt.
Die Früchte heißen Kaffeekirschen
Umhüllt vom Fruchtfleisch findet sich in der Mitte der Frucht der Samen. Er ist umgeben von einer ziemlich stabilen weißlichen Schicht, der so genannten Pergamenthaut. Die ist übrigens nicht zu verwechseln mit der direkt darunter liegenden, viel dünneren Silberhaut. Die Samen kommen normalerweise paarig vor und haben die Form von - Kaffeebohnen! Gelegentlich wächst aber auch nur ein Samen heran, der ist dann eher rundlich. Diese Bohnen werden Perlbohnen oder Caracolitos genannt. Normalerweise werden die Caracolitos nur als Beimischung verwendet, es gibt aber auch reinsortige Spezialitäten.
Die Samen - der Rohkaffee - haben eine grünliche Farbe mit vornehmlich grauen Schattierungen . Aber es gibt auch hellblaue und rötlich-bräunliche Verfärbungen. Die Bohnen sind im Durchschnitt 10 mm lang. Für ein einziges Gramm benötigt man 6 bis 7 Bohnen.
Von weltwirtschaftlichem Interesse an der Kaffeepflanze Coffea sind nur diese Bohnen, alles andere ist Abfall bzw. wird lokal verwertet (Düngung, Brennstoff).
Besonderheiten
In höheren Anbaulagen kommt es normalerweise nur zu einer Blüte, während auf tieferen Plantagen mehrmals im Jahr Blüten austreiben können (bedingt durch kaum vorhandene Jahreszeiten). So ist es möglich, daß die Pflanze fast ganzjährig Blüten und Früchte in verschiedenen Reifestadien gleichzeitig tragen kann. Das macht die Ernte nicht gerade leichter.
Bildnachweis für diesen Artikel: swsbm.com, Mancuso Emiliano/Grazianeri, blog.itskona.com, Wikimedia, Wikimedia