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Crema

Es geht um mehr als nur viel davon

Wie bewerten wir eigentlich die Crema eines Kaffees?
Landläufig herrscht die Meinung vor: viel Crema - viel gut. Wir sagen dazu ganz klar: Jein! Die Menge ist eben nur ein Kriterium bei der differenzierten Beurteilung der Crema.

Farbe und Zeichnung

Die perfekte Crema hat eine haselnussbraune, ins goldene gehende Farbe mit einer feinen Zeichnung irgendwo zwischen Tiger- und Leopardenfell. Dunklere Farben deuten auf eine zu hohe Brühtemperatur hin. Hellere Farbtöne sind dementsprechend auf zu geringe Temperaturen, aber auch auf eine zu kurze Brühzeit zurückzuführen. Auch nach dem Überschreiten der optimalen Brühdauer (ca. 20-30 Sekunden) wird die Crema zunehmend heller und blasig.

Konsistenz

Die Konsistenz einer Crema kann von ölig bis schaumig reichen. Schaumig ist nicht so gut, sieht aber oft nach mehr aus. Viel entscheidender ist aber die Dichte der Crema.

Dichte

Je hochwertiger ein Kaffee, desto feinporiger ist die Cremabildung. Größere Bläschen deuten auf den vermehrten Einsatz meist minderwertiger Robustabohnen hin. Aber auch zu frischer Kaffee (bis ca. 1 Woche nach Röstung) erzeugt eine mit Bläschen durchsetzte Crema. Diese Bläschen sind aber kleiner als die von den Robustas. Je dichter die Crema ist, desto gehaltvoller ist auch der Kaffee, der sich darunter verbirgt.

Stabilität

Eine gute Crema läßt sich nicht wegrühren. Sie bleibt an den Tassenwänden kleben und zeugt so auch in der leeren Tasse noch von der guten Qualität eines Espresso.

Menge

Robustabohnen machen in der Regel viel mehr Crema als Arabicas. Die Crema aus Arabicabohnen ist aber dichter, schöner gezeichnet und stabiler. Die Erfahrung zeigt, daß bei der Beurteilung eines Kaffees die Optik der Crema viel mehr über den Kaffee erzählt als die Menge der Crema.